Wie viele Angelruten braucht man?

Feederruten, Spinnruten, Posenruten, Fliegenruten, Karpfenruten, Meeresruten – wer zum ersten Mal vor dem Rutenregal steht, sieht sich mit einer gewaltigen Auswahl an spezialisierten Modellen konfrontiert.

Selbst erfahrene Angler müssen sich fragen: Welche Ruten brauche ich wirklich? Und wie viele davon sind sinnvoll?

Zu viele Ruten können den Angler verwirren

Die Antwort hängt stark davon ab, welche Fischarten du beangelst, an welchen Gewässern du unterwegs bist und welche Angelmethoden du beherrschst oder lernen willst.

Dieser Artikel hilft dir dabei, einen praxisnahen Überblick zu bekommen: Welche Ruten sind wirklich notwendig, welche lohnen sich für später – und wann wird es zu viel? Du bekommst Empfehlungen für Einsteiger, fortgeschrittene Angler und Spezialisten.

Die wichtigste Regel: Qualität vor Quantität

Viele Angler kaufen mit der Zeit eine Vielzahl von Ruten – doch oft bleiben nur zwei oder drei regelmäßig im Einsatz. Die Vielseitigkeit, die Handhabung und die Zuverlässigkeit sind wesentlicher als die schiere Menge. Eine gut ausgewählte Rute fängt mehr als drei schlechte.

Investiere lieber in hochwertige Ruten mit guter Aktion, passendem Wurfgewicht und langlebigen Ringen, als dir ein Sammelsurium aus Kompromisslösungen zuzulegen. Besonders für Einsteiger ist es sinnvoller, mit wenigen, aber dafür zuverlässigen Ruten zu starten – und das Setup mit wachsender Erfahrung gezielt zu erweitern.

Preise vom 4. Juli 2025. Angegebene Produktpreise können seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein. Für den Kauf des Produkts gilt der Preis, der zum Kaufzeitpunkt auf der Website des Verkäufers angezeigt wird. Eine Echtzeit-Aktualisierung der vorstehend ausgewiesenen Preise ist technisch nicht möglich. * = Affiliate Links. Bildquelle: Amazon PA-API.
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Verschiedene Angelarten, verschiedene Anforderungen

Jede Angeltechnik stellt unterschiedliche Anforderungen an das Gerät – deshalb gibt es so viele Rutenarten. Hier ein Überblick über die wichtigsten Einsatzbereiche:

Friedfischangeln

Für das Angeln auf Rotaugen, Brassen oder Schleien brauchst du meist leichte Grundruten oder Posenruten. Eine klassische Feederrute deckt viele Situationen ab – vom Stillwasser bis zum Fluss. Eine Matchrute mit Wurfgewicht bis 20 g ist ideal für kontrollierte Posenmontagen auf kurze bis mittlere Distanz.

Raubfischangeln

Hecht, Zander und Barsch erfordern anderes Gerät: Spinnruten mit schnellen Blanks, abgestimmt auf Kunstköder und Führungstechnik. Für Gummifische empfiehlt sich eine Jigrute mit straffer Spitze, für das passive Angeln mit Köderfisch eine klassische Grundrute mit Durchlaufmontage.

Karpfenangeln

Karpfenangler setzen vorwiegend auf zwei bis drei identische Ruten, um den Köder an verschiedenen Stellen anzubieten. Typisch sind Längen von 3,60 m bis 3,90 m und Testkurven um 2,5–3 lbs. Einheitliche Ruten erleichtern das Handling, besonders beim gleichmäßigen Werfen und bei der Bisserkennung.

Forellenangeln

Beim Forellenfischen kommen oft Ultralight-Ruten oder spezielle Tremarella-Ruten zum Einsatz. Diese Techniken benötigen besonders feine Geräte mit sehr weicher Spitze und kurzen Längen – meist zwischen 2,10 und 2,70 m. Eine Rute reicht hier oft völlig aus, wenn sie zur Methode passt.

Meeresangeln

Ob Brandung, Pilken in Norwegen oder Naturköder am Boot – hier brauchst du stabile Geräte, die mit Salzwasser und schweren Gewichten klarkommen. Zwei robuste Ruten – eine fürs Ufer, eine fürs Boot – reichen für den Anfang völlig aus.

Fliegenfischen

Die Fliegenrute ist ein Spezialfall. Sie unterscheidet sich in Aufbau, Führung und Wurfverhalten stark von anderen Angelruten. Wer auf Forelle, Äsche oder Döbel angeln will, benötigt eine dedizierte Fliegenrute – am besten in Klasse #4 bis #6 und Längen zwischen 2,40 m und 2,80 m. Sie ist die einzige Wahl für die Trockenfliege oder Nymphe – und nur schwer durch andere Ruten ersetzbar.

Mehr Ruten – mehr Fang?

Auch wenn man technisch mehrere Ruten einsetzen kann, ist das nicht überall erlaubt. In Deutschland ist die erlaubte Rutenanzahl abhängig vom jeweiligen Bundesland, dem Gewässertyp und oft auch vom Angelschein oder Gewässerkarten.

  • In vielen Bundesländern sind zwei Ruten beim Friedfischangeln erlaubt.
  • Beim Spinnfischen darf oft nur eine Rute geführt werden.
  • Im privaten Vereinsgewässer gelten häufig eigene Regeln – teils bis zu drei Ruten erlaubt.

Informiere dich immer vorab beim Gewässerpächter oder in der Angelkarte, wie viele Ruten tatsächlich erlaubt sind. Verstöße gegen diese Vorschriften können teuer werden – und im schlimmsten Fall den Fischereischein kosten.

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Transport und Handling

Auch wenn du mehrere Ruten besitzt – du kannst sie nicht alle gleichzeitig mitnehmen. Besonders beim Fahrradangeln, Uferwechsel oder Angeln mit Rucksack zählt jedes Gramm. Hier ist es besser, eine vielseitige Rute dabeizuhaben als fünf Spezialisten, die du kaum tragen kannst.

Überlege dir: Was brauchst du für diesen Tag? Was kannst du realistisch transportieren, aufbauen, lagern und sicher führen? Im Auto mag Platz sein – auf dem Fahrrad oder zu Fuß sieht das anders aus. Mobilität und Übersicht sind oft mehr wert als eine riesige Auswahl.

Rutenwahl nach Gewässertyp

Stillgewässer

In Teichen, Baggerseen oder kleinen Seen reicht oft eine Kombination aus Grund- und Posenrute. Mit einer leichten Feederrute deckst du viele Situationen ab – vom Grundangeln auf Brasse bis zum vorsichtigen Angeln auf Schleie. Eine Matchrute oder Teleskopposenrute ergänzt das Setup ideal für flache Zonen oder Randbereiche.

Wer gezielt Karpfen befischen will, sollte zusätzlich eine robuste Karpfenrute mitbringen – ansonsten reichen zwei Ruten meist völlig aus.

Fließgewässer

Strömung und wechselnde Strukturen stellen besondere Anforderungen: Du brauchst längere Ruten für weite Würfe und mehr Schnurkontrolle. Eine kräftigere Feederrute (bis 120 g Wurfgewicht) hilft beim Ablegen schwerer Körbe im Hauptstrom. Eine zweite, weichere Rute kannst du in strömungsarmen Bereichen oder mit Pose nutzen.

Je nach Zielfisch (Barbe, Nase, Döbel, Forelle) lohnt es sich, zusätzlich eine Spinnrute oder Fliegenrute dabeizuhaben. Insgesamt sind hier drei Ruten oft sinnvoll – nicht im Einsatz gleichzeitig, aber zur Auswahl.

Großgewässer

An Seen mit Winddruck, Weitwürfen und tiefem Wasser brauchst du kräftigere Ruten mit größerer Reichweite. Für Karpfen bieten sich 3,60 m bis 3,90 m lange Ruten an. Zum Distanzangeln auf Brassen oder Schleien empfiehlt sich eine Heavy-Feeder mit 100–150 g Wurfgewicht.

Eine Spinnrute oder Fliegenrute kannst du mitnehmen, um aktiv zu angeln, während die Grundruten ruhen. Insgesamt sind drei bis vier Ruten sinnvoll – allerdings nur, wenn du sie effektiv einsetzen und transportieren kannst.

Für das Angeln am Strom in der Ebene brauchst du kräftige Ruten

Das ideale Ruten-Setup für Einsteiger

Einsteiger verlieren oft den Überblick bei der Auswahl. Dabei genügen zwei bis drei gute Ruten, um fast jede Situation im Süßwasser abzudecken:

  • 1x leichte Feederrute (Wurfgewicht bis 60 g, Länge 3,30–3,60 m) – für Grundangeln auf Friedfisch in See oder Fluss
  • 1x Spinnrute (Wurfgewicht 10–30 g, Länge 2,40–2,70 m) – für Raubfischangeln mit Gummiködern oder Wobblern
  • Optional: 1x Teleskopposenrute – für flaches Wasser, spontane Einsätze oder kleinere Gewässer

Mit diesen drei Ruten bist du auf 90 % aller Gewässer gut vorbereitet. Du kannst Grundangeln, Spinnfischen und Posenfischen betreiben – und bei Bedarf dein Repertoire erweitern.

Spezialisten vs. Allrounder

Viele Angler stehen irgendwann vor der Frage: Setze ich auf viele Spezialruten oder bleibe ich beim flexiblen Allround-Setup? Beides hat Vor- und Nachteile.

Spezialruten holen aus jeder Technik das Maximum heraus – sei es eine präzise Zanderrute mit straffer Aktion oder eine Tremarella-Rute für das Forellenangeln. Sie sind jedoch meist teuer, empfindlich und nur in begrenztem Rahmen einsetzbar.

Allroundruten sind robuster, vielseitiger und oft günstiger. Sie sind ideal für Alltagsangler, die spontan entscheiden, was und wo sie angeln. Langfristig lohnt sich ein ausgewogener Mix: Zwei bis drei gute Allrounder, ergänzt durch gezielte Spezialruten für Lieblingsmethoden.

Preise vom 4. Juli 2025. Angegebene Produktpreise können seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein. Für den Kauf des Produkts gilt der Preis, der zum Kaufzeitpunkt auf der Website des Verkäufers angezeigt wird. Eine Echtzeit-Aktualisierung der vorstehend ausgewiesenen Preise ist technisch nicht möglich. * = Affiliate Links. Bildquelle: Amazon PA-API.

Fazit

Wie viele Angelruten du brauchst, hängt weniger vom Angebot als von deinem Angelstil ab. Wer vielseitig angeln will, kommt mit drei Ruten gut durch: Eine für Grundmontagen, eine zum Spinnfischen und eine für feine Posenmontagen. Wer spezialisiert fischt, benötigt je nach Technik ein bis zwei angepasste Ruten – etwa beim Karpfen-, Fliegen- oder Meeresangeln.

Entscheidend ist, dass du dein Gerät gezielt auswählst, regelmäßig nutzt und verstehst. Je mehr du über dein Gewässer und deine Zielfische weißt, desto besser kannst du abschätzen, welche Ruten du wirklich brauchst – und welche nicht.

FAQs

Wie viele Angelruten sollte man als Einsteiger besitzen?
Zwei bis drei Ruten reichen völlig: eine Feederrute, eine Spinnrute und optional eine Posenrute.

Welche Rute ist die beste Allroundrute?
Eine mittlere Feederrute (bis 60 g Wurfgewicht) ist extrem vielseitig und für viele Friedfische geeignet.

Darf man mehrere Ruten gleichzeitig einsetzen?
Das hängt vom Bundesland und Gewässer ab – meist sind zwei erlaubt, beim Spinnfischen oft nur eine.

Lohnt sich der Kauf einer Fliegenrute?
Wenn du gezielt auf Forellen, Äschen oder Döbel angeln willst – ja. Für Allroundeinsätze ist sie weniger geeignet.

Wie viele Ruten braucht ein spezialisierter Karpfenangler?
Zwei bis drei identische Karpfenruten mit passenden Rollen sind Standard, vor allem bei längeren Sessions.